Donnerstag, 19. Juni 2008

Ein Teileinblick in mein Leben

Damit ihr einen Einblick in meinen Tagesablauf bekommt, will ich euch mal ein bißchen mitnehmen und durch Nairobi in meinem kleinen, weißen Suzuki fahren.

Morgens verlasse ich meistens um 7:45h mein Appartment im Negst Compound, besteige mein Auto und einer der guards öffnet mir das Tor und ich begebe mich auf die Huckelpiste Richtung Tumaini. Ich fahre vorbei an einer Menge Fahrradfahrer, Reitern die die Pferde "ausführen" und natürlich an einer Menge Fußgänger. Nach 15 Min habe ich dann mein Ziel erreicht. Zwischendurch picke ich noch eine der Angestellten von Tumaini auf und so fahre ich mit Unterhaltung.

Im Counselling Centre schließe ich einige Türen auf, bis ich dann an meinem Schreibtisch sitze. Meistens ist meine Kollegin Joanne schon da, da sie von der anderen Seite der Stadt kommt und schon um 6 Uhr dort wegfährt, damit sie nicht in den morgendlichen Verkehrsstau kommt (zeitweise dauern 15 km 1h Fahrt...).

Ich packe mein mitgebrachtes Essen in den Kühlschrank, fahre meinen Laptop hoch, checke emails und begrüße die anwesenden Kollegen. Um 9 Uhr kommt dann meistens der erste Klient, die Dauer der Beratung ist sehr abhängig von Fall zu Fall und je nachdem , ob es ein Ehepaar oder eine Einzelperson ist. Meistens sind es aber 90 Min. Dann ist etwas Zeit zum Nächsten und um 12:30 bis 13 Uhr ist Mittagspause. Montags und Donnerstags haben wir Meetings mit den Angestellten für 2 h über die Mittagszeit (montags nur die Clinicians zum Staffing = Besprechen der Klienten, donnerstags ein administratives Meeting mit allen Angestellten). Dann kommen meistens nochmals ein oder zwei Klienten am Nachmittag und nachdem die reports geschrieben sind, versuche ich spätestens um 17:45h das Haus zu verlassen.

Wieder geht es durch die Tore Tumainis und auf der Rückfahrt nach Hause springe ich dann an manchen Tagen noch schnell ins Kaufhaus.

Zuhause klopfe ich als erstes ans Fenster von Paula und wir gehen eine Runde laufen und tauschen uns aus, was bei jedem so war. Um 19 Uhr ist es dann schon stockdunkel und ich bereite mir mein Abendessen zu. Gerade genieße ich es am Kamin, da es so kalt ist (ca. 18 Grad).

So sieht ungefähr ein "normaler" Tag aus, doch wie es im Leben so ist kommt auch manches Ungeplante dazwischen.

Dienstags bin ich nie in Tumaini sondern arbeite meistens daheim fürs DMÄT oder für das Kurzzeitprogramm der AIM, wo wir nachmittgas Teambesprechungen in der Stadt haben, dort fahre ich dann 1 h für 15 Km.... . Wir sind ein Team von 4 Leuten, die die Orientierungswoche am Anfang der Neuankömmlinge organisieren, mit ihnen E-mail Kontakt aufnehmen, Unterrichtseinheiten gestalten,... . Es ist schön was anderes neben der Beratung zu haben.

Donnerstags ist mein Hauskreis, den ich sehr genieße und an den WE bin ich viel mit den neugewonnenen Freunden zusammen und am Sonntag ist um 10:30h Gottesdienst.

Kommenden Samstag werde ich bei Dinah und John babysitten....

Was ich auch sehr genieße sind die monatlichen Treffen mit 2 meiner kenianischen Bekannten, wo wir unsere verschiedenen Ansichten des Lebens teilen, sehr interessant!

Mit dem Kiswahili Unterricht habe ich aufgehört, da es zeitlich zu eng wurde. Leider habe ich auch schon wieder einiges vergessen, ich brauche es einfach zu wenig im Alltag.



So, nun wisst ihr ein wenig, wie es bei mir so aussieht und ich merke, das es doch sehr herausfordernd sein kann an den verschiedenen Leuten wirklich "dran" zu sein, ihnen in der kurzen Zeit der Beratung weiterzugeben und zu erkennen, was Gott für sie vorbereitet hat.



Auf meinem Schreibtisch steht ein Kalendar der besagt:

"Der Heilige Geist führt uns weg vom Kopf hin zum Herzen"



In diesem Sinn, danke für eure Gebete und bis bald

Judith

Mittwoch, 4. Juni 2008

Uganda

.. ich war bei unseren Nachbarn, den Ugandern. Dort war letzte Woche das Fieldmeeting vom DMÄT, wo alle Missionare des Landes zusammenkommen und geistliche Erbauung durch Austausch und einen Referenten erfahren. Das Thema war : Communion with God. Es hat mich wieder hungriger nach dem Wort Gottes gemacht und dem Suchen nach seinen Antworten. Gerade weil wir als Missionare in einem geistlcihen Beruf arbeiten besteht doch gerade da die Gefahr, die Stille mit Gott zu vernachlässigen, es als selbstverständlich anzunehmen, dass es läuft. Ein Gedankenimpuls war auch der, dass ich gar nicht bereit bin für Gottes Wohltaten in meinem Leben wenn zuviel Schmerz und Verletzung in meinem Herzen sind. Daher ist es so wichtig sich Zeit zu nehmen um das Wort Gottes in sich hineinsinken zu lassen, sich heilen zu lassen - sonst bleiben die Pakete unausgepackt im Regal!

Nebenan seht ihr die Kurzzeitmissionare die gerade mit dem DMÄT draußen sind.

Nächste Woche kommen neue Kurzzeitmissionare von AIM nach Kenia und ich bin mit im Orientierungsteam und damit verantwortlich für ihren Einstieg - bitte betet, dass ich neben den Beratungen den Kopf dafür frei habe und sie gut hier ankommen und die Seminareinheiten aufnehmen können.

Bis bald
Eure Judith